Dein Casting - Die perfekte Vorbereitung
Zu einem Casting solltest Du natürlich nicht unvorbereitet erscheinen. Damit bei deinem nächsten Casting nichts mehr schief gehen kann bekommst Du unsere Checkliste:
Casting Vorbereitung – Unsere Checkliste
Deine Kleidung
Hier die Checkliste zu den Basics: Ich empfehle Kleidung mitzunehmen, die zu einer bestimmten Rolle passt – Vielleicht ist es der Gentleman oder der Jogger oder Verkäufer.
Ihr müsst natürlich nicht ein Sparkassen-/Saturn-Outfit tragen.
Darauf kommt es nicht an, aber ggf. in die beschriebene Richtung gehen wäre schon super.
Was ganz wichtig ist: Immer mindestens 2 Outfits mitbringen! – Warum? – Ich habe es mit eigenen Augen gesehen: „Ist das ihr Kaffee?“ – „Oh ja! Entschuldigung!“ – Das T-Shirt war voller Kaffee.
Zum Glück hatte der Schauspieler ein Zweites dabei.
Casting im Winter – Dies solltest Du beachten
Kommt im Winter bitte eine bis anderthalb Stunden eher zum Casting. – Warum? –
Ihr kennt das doch! Ihr kommt vom Einkaufen nach Hause.
Was passiert wohl als Erstes?
Die Nase trieft, die Augen laufen vielleicht oder die Haut spielt verrückt.
Um das zu vermeiden anderthalb Stunden früher auftauchen, die Haut passt sich danach der trockenen Heizungsluft an und ihr seid dann entspannt und könnt super performen.
Die Location
Ganz wichtig: Die Location 2-3 Tage vorher abchecken.
Wo ist die Location?
Wie komme ich dort hin?
Wie ist die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Hauptbahnhof aus?
Wie lange brauche ich vom Standort zum Zielort?
Wo gibt es Parkplätze, falls ich mich dazu entscheide mit dem Auto zu kommen? – Das sind alles Kleinigkeiten. Aber: Wenn das Casting bspw. Im November um 17:30 Uhr stattfinden ist es schon dunkel, es regnet vielleicht und ihr wart noch nie dort.
Plötzlich ist dort eine Baustelle und man kann nirgends parken. – Ihr könnt euch den Rest ausmalen.
Ich empfehle mit der Bahn zu fahren.
Das ist entspannt.
Man kann sich die Stadt wie Dresden, Köln, Berlin usw. anschauen, wenn man noch ein paar Stunden eher ankommt und weiter entspannt zum Casting gehen.
Deine Verpflegung
Bitte denkt auch daran eigenes Essen und Wasser mitzubringen.
Nehmt euch einen Salat, Apfel oder Banane mit und eine Flasche stilles Wasser.
Stilles Wasser ist deswegen so wichtig, denn der Magen antwortet auf Kohlensäure. Vielleicht gerade im wichtigsten Moment eurer Performance macht euer Magen dann „Rumps!“.
Die Drehbuchanalyse
Darüber hinaus solltet ihr eine Drehbuchanalyse machen.
Das ist sehr wichtig.
Es gibt sichtbare und unsichtbare Hindernisse und viele weitere Sachen.
Macht euch Gedanken über die Körperlichkeit der Figur:
Wie geht sie?
Steht sie gerade?
Humpelt sie?
Ist sie orientierungslos und sieht sich beim Gehen nach allen Seiten um? – Setzt das präzise und sichtbar um.
Es ist wichtig, dass die Verantwortlichen sehen, dass ihr euch mit der Figur auseinandergesetzt habt und dass ihr euch Gedanken über den Job als Schauspieler gemacht habt.
Wenn ihr in eurem Lebenslauf angegeben habt, dass ihr bestimmte Dialekte oder Sprachen beherrscht, ist es wichtig, dass ihr das Drehbuch auch in diesen umsetzen könnt.
Wenn ihr den Text 1-2 Wochen vorher erhaltet übt diesen Dialekt nochmal, dass er aufgefrischt wird, vor allem wenn ihr ihn nicht jeden Tag sprecht.
Nehmt euch hierfür auch mit dem Handy auf, um zu hören, ob sich der Dialekt stimmig anhört und ggf. schwierige Stellen nochmal gezielt üben zu können.
Das gleiche gilt für die (vor allem körperlichen) Skills wie Karate, Jonglieren oder Spagat und die Vorbereitung wie gezielte Dehnübungen.
Was Du unbedingt dabei haben solltest
In eurem Gepäck sollte sich auf jeden Fall die Vita befinden.
Ich würde sie auf einem Stick mitbringen, formatiert in PC und Mac, sodass es auf beiden Systemen gelesen werden kann und bringt es mit auf Papier. – Vielleicht muss man die Vita jemandem in die Hand drücken und dann wird es ad acta gelegt. Überlasst hier also nicht dem Zufall.
Was Du über dich wissen solltest
Was ich noch sehr wichtig finde, ist dass der Schauspieler seine Maße weiß.
Wenn ihr sie nicht auswendig kennt, druckt sie aus oder speichert sie im Handy. Schuhgröße, Körpergrößen, Schulterweite, Kragengröße, Hut-Größe und alle die bedeutsam werden könnten.
Speziell bei Werbe-Castings, natürlich aber auch bei Fiction wird es gefragt.
Es macht einen komischen Eindruck, wenn der Caster euch nach euren Maßen fragt und ihr sagt: „Hm, ich hab da mal…“. Diese Daten bleiben intern.
Auch wenn man an Weihnachten ein bisschen zugenommen hat – Kein Problem, das interessiert da wirklich Keinen!
Es geht wirklich um euch als Schauspieler.
Werbecasting vs. Film-Casting
Last but not least gibt es natürlich einen gewaltigen Unterschied zwischen Werbe-Casting und Casting für ein fiktionales Format (Film, Fernsehen).
Ein Werbe-Casting, was wir wirklich oft erlebt haben, da u. a. Produzenten wenig Zeit haben, ist zeitlich eingeengt – ihr habt meistens nur einen Versuch!
Achtet darauf, dass ihr konzentriert seid und die beste Performance abliefert.
Das gleiche gilt dann für Fiction.
Für Fiction könnt ihr enormes Glück haben, der Schauspieler sitzt neben Caster und Produzent und spielt euch an. Wow! – Passiert aber leider nicht sehr häufig.
Was häufig passiert ist: der Praktikant, der Regisseur oder vielleicht der Regisseur Assistent ist dann euer Anspielpartner.
Lasst euch davon nicht irritieren, das hat nichts mit mangelnder Wertschätzung eurer Arbeit zu tun, sondern häufig eine Frage der Unternehmenskapazität, daher gebt alles!